Rolinck Racing Team setzt Steinfurter Tradition fort.
Neu ist es eigentlich nicht, allerdings hat sich der Name ein wenig gewandelt: Aus dem Rolinck-Team ist das Rolinck Racing Steinfurt | Münster Team geworden, das mit Philipp Bartsch einen ehemaligen Fahrer und Gründungsmitglied der alten Truppe als Teamchef hat.
In Zeiten, in denen selbst der Start der Tour de France verschoben wird und eigentlich noch nicht sicher ist, ob die 107. Austragung mit Start am heutigen Samstag wirklich ordentlich durchgeführt werden kann, ist es ein Wunder, dass ein neues Radsportteam ins Leben gerufen wird. Obwohl, so ganz neu ist das Rolinck Racing Team ja nicht. Entstanden ist es aus dem ehemaligen Rolinck-Team des RSV Friedenau Steinfurt – nur eben mit neuem Anstrich und Namen.
Ins Leben gerufen wurde es vom RSV, namentlich dem Ersten Vorsitzenden Alexander Pauquet und seinem Vorstand. Und weil der RSV einen erfahrenen Mann an der Spitze der neuen Mannschaft suchte, kam man auf Philipp Bartsch. „Wir haben ihn mit unserer Idee angesprochen. Am Anfang wollte er nicht so recht“, sagt Pauquet, dass sich Bartsch geziert habe. Er wolle doch eigentlich sportlich kürzer treten, habe er gesagt. Doch dann hat er sich mit Enthusiasmus in seine neue Aufgabe gestürzt und ein Racing Team Steinfurt | Münster zusammengestellt.
„Ich gehörte ja zu den Gründungsmitgliedern des damaligen Rolinck-Teams, das Ludger Mester vor 19 Jahren ins Leben gerufen hat. Dieses Team sollte weiterleben“, wollte Bartsch das Erbe Mesters, der sich bekanntlich als Vorsitzender des RSV zurückgezogen hat, fortführen.
„Wir wollen jungen Leute eine Chance geben, Rad zu fahren. Ludger (Mester) hat uns damals unterstützt und geholfen.“ Jetzt will Bartsch dies machen. „Ich glaube, dass Rolinck-Team ist das Amateurteam, das am längsten existiert. Ich jedenfalls kenne keines, das es seit 19 Jahren gibt“, freut sich der 39-Jährige das Erbe Mesters anzutreten.
Ganz neu sind die Gesichter, die Bartsch zunächst um einige jüngere Fahrer geschart hat, allerdings nicht. Acht der insgesamt 14 Mann im rot-weißen Trikot fuhren schon einmal fürs Rolinck-Team und haben die 30 (zum Teil) deutlich überschritten. Dafür frischen mit Lukas Kersting (23), Sebastian Niehues (21), Julian Woltering (26) und Sebastian Telaak (26) vier Neulinge das Blut der Mannschaft auf. Erfahrung und Jugend gemeinsam Seite an Seite – das hat beim Fußball auch schon gute Ergebnisse erzielt.
Radfahren wird bei der Allgemeinheit zwar immer beliebter, vor allem elektronisch betrieben, aber „der Radsport im Verein verliert immer mehr Mitglieder. Das wollen wir ändern. Wir wollen wieder an junge Leute herankommen. Daher auch Racing Team Steinfurt | Münster“, benennt der RSV-Chef Alexander Pauquet die Gründe, warum sich der Verein nicht auf einen Standort fokussiert hat. „Philipp ist seit ewig im Verein – und er ist ein Macher. Das ist der Grund, warum wir ihn gefragt haben“, nennt Pauquet den Grund für die Verpflichtung des 39-jährigen Wettringers. Unterstützt wird Bartsch von Julian Woltering, der vor allem in den sozialen Medien für die Mannschaft aus Burgsteinfurt Werbung machen soll.
Mit der Firma Krombacher, die 2007 die Rolinck-Brauerei übernommen hatte, blieb der Hauptsponsor erhalten, auch die Kreissparkasse Steinfurt sagte ihre Unterstützung wieder zu. „Es sollte das Traditionelle, also auch der Name Rolinck, erhalten bleiben. Als Rolinck-Team haben wir uns im Radsport etabliert und sind regional bekannt“, sagt der Vorsitzende des RSV, der, als das neue Team eingeführt wurde, bereits einige Anfragen von externen Fahrern bekommen hat.
Der Auftakt bei den ersten Rennen war bislang gut. In Refrath gewann Sebastian Niehues das erste Rennen. „Wir haben Elite-Amateure, Amateure und Master-Fahrer im Team. In der nächsten Saison wollen wir versuchen, in Renngemeinschaften verschiedene Klassen zu bündeln“, erklärt Pauquet, dass das Team nicht nur radeln will, sondern auch mit Erfolgen glänzen möchte.
Text: Günter Saborowski (Westfälische Nachrichten)
Bild: Heribert Schwarthoff (RSV Friedenau Steinfurt)